Artikel BJV/dmk 23.05.2013 - Verstrahlte Sauen ?

 

23.05.2013

Verstrahlte Sauen?

Den 27. Jahrestag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl nahmen die Grünen zum Anlass, eine Anfrage an das bayerische Umweltministerium zum Thema Gesundheitsrisiken durch Cäsium 137 beim Wildbretverzehr zu stellen. Ja, die Statistik zeigt die Belastung der Sauen. Doch Wildbret ist Dank der Jagdverbände nach wie vor eines der bestüberwachtesten Lebensmittel in Deutschland.

 

 
   

82 Messstationen in Bayern

 

Allein 82 Radiocäsium-Messstationen stehen den bayerischen Jägern zur Verfügung. Dieter Swart, Vorsitzender der Kreisgruppe Aichach, begann 2001 mit den ersten Messungen.  „Was ich nicht essen will, kann ich auch nicht anbieten. Wir wollen einwandfreie Ware an unsere Kunden liefern“, so beschreibt Swart den ausschlaggebenden Gedanken.

Durch private Subventionen schaffte er mit der Kreisgruppe das erste Messgerät an. Seitdem kontrolliert er täglich ehrenamtlich die Cäsiumwerte des erlegten Schwarzwildes. 10 Jahre lang fand die Messung kostenlos statt, nun wird ein Betrag von 5 Euro erhoben, um die laufenden Wartungen der Geräte zu finanzieren.

 

 Qualitätsmerkmal Protokoll

 Rund 6.000 Messungen hat Swart seither durchgeführt. Sauen, die einen Wert von 600 Becquerel pro Kilogramm Wildbret überschreiten, müssen verworfen werden. Eine Entschädigung für dieses Wildbret erhält der Jäger vom Bundesverwaltungsamt in Köln. Swarts Protokolle sind mittlerweile zum Qualitätsmerkmal geworden. Sie informieren die Kunden der heimischen Gastronomie über Tag und Ort des Abschusses sowie Cäsiumbelastung.

 

 Ein Viertel für die Tonne

In Aichach wurde im Schnitt ein Viertel des Schwarzwildes in den vergangenen 12 Jahren entsorgt. Der Abschuss liegt der Abschuss bei rund 650 Sauen. Auch in Bayern ist der Anstieg der Schwarzwildpopulation deutlich. Die jährliche Abschussquote liegt mittlerweile bei knapp 50.000 Sauen. Führten in den 90er-Jahren nur 2 Reviere des Bayerischen Jagdverbandes Schwarzwild, so sind es heute alle 87 Reviere.

 

 Die Sau und der Trüffel

Die hohe Belastung bei Schwarzwild ist hauptsächlich auf deren Ernährung zurückzuführen. Hirschtrüffel und Maronenröhrlinge stehen ganz oben auf dem Speiseplan der Sauen. Und diese gelten als Radionuklidsammler, die strahlendes Cäsium stärker als andere Pilze anreichern.

 

BJV/dmk

 

 

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